„Bossa Café“ bringt entspannte Latin-Klänge in den Mindener Jazz Club mit. Feurige Soli und üppiger Sound laden zum Tanzen ein.
„Bossa Café“, das klingt schon mal gut. Auf jeden Fall nach entspannten Latin-Klängen in lockerer Atmosphäre. Und nach lauen Sommertagen und -nächten, nach Strnad und Meer und nach Sonne, die auf der Haut kribbelt und ein wohliges Gefühl vermittelt. In den Jazz Club Minden hatte die ostwestfälische Band mit dem klangvollen Namen am Freitagabend eingeladen. Mit Bossa-Nova-Klassikern und Popsongs im Latin-Gewand bot sie ungemütlichem Januar-Wetter musikalisch die Stirn.
„Heiß, anregend, geschmackvoll“, so bezeichnet die Band um den Gitarristen Ansgar Specht und den Bassisten Reinhard Glowazke selbst ihren Latin orietierten Mix. Neben bekannten Stücken brasilianischer Musik im Repertoire verabreicht die sechsköpfige Combo auch dem einen oder anderen Pop-Hit ein unüberhörbare Latin-Note. Geschmackvolle Arrangements betten den Siebziger-Hit „I´m Not In Love“, Matt Biancos „Half A Minute“ aus den Achtzigern oder den Soul-Klassiker „What A Difference A Day Makes“ in ungewohnte Klänge. Die aber offensichtlich auf das Publikum so anregend wirken, dass es Aufforderung zum Tanzen gerne nachkommt. (…)
Langsam haben sich die Musiker warmgespielt, nach und nach immer mehr Feuer in ihr Spiel gelegt. Gegen Ende des ersten Sets werden des Öfteren Freiräume genutzt und die Band zeigt, was sie draufhat. Mit „Soul Bossa Nova“ liefern die Instrumentalisten endlich eine Visitenkarte ihres Könnens ab. (…)
Richtig klasse gerät „No Hay Problema“ (…) mit einem herrlichen Bass-Intro von Reinhard Glowazke, der den Groove hält, während Drums, Percussion und Gitarre das Klangvolumen anwachsen lassen, bevor Klaus Leimkühler Piano-Akzente darüber setzt. Zum Ende hin baut die Band immer mehr Druck auf, begeistert mit feurigen Soli und üppigem Sound und die wenigen Konzertbesucher nutzen den Platz zum Tanzen. Ein bisschen heiß, wie angekündigt, ist es schließlich doch noch geworden.
Mindener Tageblatt, 16.1.2017